Ziele der Aquaristik

Wenn man ein Aquarianer ein Aquarium hat, ist es nicht bloss einen Glaskasten mit Wasser. Je nach seinem Geschmack richtet und besetzt er es anders. Es gibt verschiedene Style und Ziele der Aquaristik. Will man ein Tier züchten? Will man sich den Regenwald nach Hause holen? Will man eine Dekoration oder ein Experiment erstellen?

Aquascaping

Als Aquascaping bezeichnet man die in der Aquaristik verbreitete Technik des Gestaltens von Aquarienlandschaften. Es steht also im Vordergrund, wie das Aquarium aussieht. Es gibt verschiedene Stile wie zum Beispiel "holländisch", "Iwagumi" oder "Jungle". Oft werden auf Fische verzichtet und Süsswasser verwendet. Ziel ist, das natürliche Verhältnis zwischen Fischen, Pflanzen, Wirbellosen, Bodengrund und Einrichtungsgegenständen herzustellen. Berühmte Aquascaper sind z.B Oliver Knott oder Takahi Amano. Ich persönlich achte jedes mal darauf, das mein Aquarien optisch ansprechen, doch als echtes Aquascape, würde ich das nicht bezeichnen.


Aquaterrarium

Ein Aquaterrarium ist im Grunde nur die Mischung zwischen einem Aquarium und einem Terrarium. Der Reiz, Wasser und Land zu verbinden findet schon seit längerem Anklang, somit haben sich auch unterschiedliche Formen entwickelt.

Paludarium

"Palus" heisst im Latinischen Sumpf. So will man hier ein Sumpfgebiet imitieren. Auch wenn ein reines Paludarium nur Sumpf nachstellt, muss dennoch ab und an ein Wasserwechsel stattfinden oder dauerhaft eine Wasserfilterung (Hamburger Mattenfilter) integriert sein. Es gibt auch Paludarien, bei denen es einen grossen Luftteil mit Aufsitzerpflanzen, wie Tillandsien und Orchideen, hat. Es wird viel mit aus dem Wasser herauswachsende Pflanzen gearbeitet. Beliebte Tiere sind Anolis, Krabben und Frösche. Im Wasserteil befinden sich oft Fische.

Rivarium, Riparium

Bachlaufterrarien bzw. Uferterrarien werden häufig mit dem Paludarium verwechselt, es geht aber hier darum etwas anderes darzustellen. Wenn man sich nicht sicher ist, kann man ja einfach Aquaterrarium sagen.


Brackwasseraquarium

Brackwasser ist Wasser mit einem Salzgehalt von 0,1 % bis 1 %. Man findet es oft in Ästuaren, Buchten und Mangrovenküsten. Beliebte Brackwassertiere sind der Schützenfisch, Kugelfische, Schlammspringer, diverse Kärpflinge, die Diamantschildkröte und die Mangrovenkrabbe. Der Salzgehalt im Brackwasseraquarium muss nicht notwendigerweise konstant gehalten werden. Auch an natürlichen Standorten wechseln die Bedingungen durch den Einfluss der Gezeiten, welche auch gerne stimmuliert werden (Gezeitenbecken). Wesentlicher ist, dass die Veränderung nicht zu schnell erfolgt. Die Pflanzenwahl gestalltet sich hier schwierig, häufig werden fast keine verwendet.

Hier der Afrikanische Schlammspringer, beliebter Fisch für Gezeitenbecken. ->


Artenaquarien/Zuchtbecken

Diese beiden Aquarientypen sind sehr eng miteinander verknüpft. Denn oft hat man ein Artenaquarium, um die Fische zu züchten und in einem Zuchtbecken hat man nur eine Art. Oft hat man in einem solchen Becken noch Schnecken oder Garnelen, als Putzmannschaft, man spricht dann trotzdem von einem Artenbecken. Artenaquarien hat man aber auch, dass man das natürliche Verhalten eines Fisches besser beobachten kann (Bienengarnelen u.ä.) oder weil es, mit Ausnahmen, aufgrund von speziellen Wasserverhältnisen oder wegen ihrer räuberischen Lebensweise (z.B Schlangenkopf,- Kugel-, Kampf- oder Killifische) fast zwingend ist.

Biotopaquarium

Wenn man solch ein Aquarium einrichtet, versucht man den Lebensraum des Fisches so exakt wie möglich zu gestallten. Beliebt sind Schwarzwasseraquarien (wie im Bild rechts) oder Cinclidenbecken. Häufig sind auch Aquaterrarien oder Artaquarien Biotopaquarien, Biotopaquarium ist also eher ein allgemeiner Begriff.